Page 6 - Entlebucher Brattig 2017
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Vorwort
Liebe BrattigLeserinnen und Leser
Zeit – e in weites Feld und ein Dauerthema unserer heutigen, ach so schnelllebigen
Zeit. Trotz der immer schneller werdenden Computer und Handys, der Vielzahl an
Maschinen und Geräten, die uns die Arbeit abnehmen, haben wir immer weniger Zeit.
Wer h at denn heutzutage schon noch Zeit, gar Freizeit oder schlimmstenfalls Lange
weile? Reich ist wohl, wer Zeit hat. Dabei hat man doch angeblich immer die Zeit, die
man sich nimmt …
Trotzdem – S ie haben sich die Brattig gekauft, ein Werk zum IndieHandnehmen und
darin Blättern, Lesen, Verweilen. Also gehe ich davon aus, dass Sie bereit sind, etwas
von Ihrer wertvollen Zeit zu opfern und in unsere 35., allerdings meine erste, Brattig
einzutauchen. Vergessen Sie die Zeit um sich herum und lassen Sie sich mitreissen.
Wir von der Brattigkommission haben uns dem Thema Zeit von allen möglichen
Aspekten her genähert. Wie misst man die Zeit beim Sport, wie funktionieren Uhren
und der allgemeine Lauf der Zeit sind nur ein paar der aufgegriffenen Themen. Wir
beschäftigen uns mit den verschiedenen Zeitangaben in der Musik und den Zeitzonen.
Wir fragen, wie Tiere und Pflanzen mit der Zeit umgehen – w oher wissen sie, dass es
Zeit ist, in den Süden zu ziehen, die Blüten zu öffnen? Was i st eigentlich Zeit? Auch
dem philosophischen Aspekt gehen wir nach und zitieren dazu Augustinus. Wir haben
Menschen porträtiert, die fast wie aus unserer Zeit gefallen leben und arbeiten, aber
auch Menschen, die aus einer anderen Kultur hierhergekommen sind und unseren
Umgang mit der Zeit erst lernen mussten.
Die Veränderungen im Laufe der Zeit haben uns oft beschäftigt. So blicken wir zurück
auf Wolhusens Geschichte und Katastrophen, zeigen Veränderungen der Logos
grösserer Firmen in unserer Talschaft oder vergleichen den Event des Jahres, das
Zentralschweizerische Jodlerfest 2016, mit dem von 1969. Auch wie sich unsere Dörfer
verändern, zeigen wir anhand einer Gegenüberstellung von alten und neuen Landkarten.
Entschleunigtes Reisen beim Wandern auf dem Jakobsweg begegnet einem beschleu
nigenden Radrennfahrer, f ür den jeder Bruchteil einer Sekunde wichtig ist.
Wir haben Sonnenuhren fotographiert, sind dem Zeitgeist auf der Spur, w ehren uns
gegen das Vergessen, erinnern uns und blicken immer wieder ganz frech in die Zukunft
unserer Region.
Wohin geht sie denn, diese Zeit, wenn sie vergeht? Sie versinkt in der Vergangenheit, in
unserer ganz persönlichen Vergangenheit. Und ich hoffe, dass Ihnen Ihre Zeit nicht ver
geudet erscheint beim Lesen unserer «Brattig» und Sie sie in guter Erinnerung behalten!
Eine genussvolle Lesezeit wünscht Ihnen
Claudia Hoch-Rieger,
Redaktorin Entlebucher Brattig